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Die Leishmaniose kommt im gesamten Mittelmeerraum, Frankreich, Süddeutschland, Schweiz, Osteuropa und evtl. Österreich vor und zählt zu den am häufigsten nach Deutschland eingeschleppten Tropeninfektionskrankheiten. Der wichtigste Überträger ist die Sandmücke, auch ist die Übertragung über die Plazenta im Mutterleib möglich, wobei sie nicht zwangsläufig erfolgt. Noch eine mögliche Übertragung besteht durch eine Bluttransfusion oder eine offene Verletzung.

Sandmücke

Es existieren unterschiedliche Leishmanienarten, wobei der Hund am häufigsten mit Leishmania infantum infiziert wird, die canine Leishmaniose – wie man die Hundeleishmaniose offiziell nennt. Auch hängt der Ausbruch der Krankheit beim Eindringen von Leishmanien durch den Mückenstich von der Reaktion des Immunsystems beim Hund ab. Entwickelt der Hund keine schützende Immunantwort, befallen Leishmanien, Einzeller, die weißen Blutkörperchen (Fresszellen) im Knochenmark und schädigen die Organe, besonders Leber, Milz und Nieren. Die Inkubationszeit beläuft sich auf mindestens 2 Monate. Das Fatale an der Leishmaniose ist, dass die Krankheit häufig erst Jahre nach der Inkubation ausbricht, wenn niemand mehr an den Aufenthalt in einem Urlaubsland denkt. Da besonders Hunde aus dem Ausland den Erreger in sich tragen, ohne dass es zu Krankheitssymptomen kommt, sollte man bei Importen von Hunden aus fremden Länder daran denken.

Brillenbildung

Typisch für Leishmaniose: Haarausfall

Da es mindestens neun verschiedene Leishmania-infantum-Stämme gibt, gibt es es auch viele verschiedene Krankheitsbilder. Erste Symptome können Durchfall, Appetitlosigkeit, Haut- sowie Fellveränderung, schleichender Gewichtsverlust, Lahmheit und Fieber sein. Auch nicht selten ist der Hund von offenen Hautwunden befallen, die vermehrt im Kopfbereich sowie an den Beinen auftreten. Diese schlecht heilenden Wunden sind oftmals kreisrund und verkrusten, brechen aber immer wieder auf. Die Tiere vertragen meist Hitze schlecht, ermüden leicht und hecheln viel. Es kann zu Haarausfall kommen. An den Hinterbeinen können büschelweise Haare ausfallen oder es tritt eine sogenannte Brillenbildung auf, bei der der Haarausfall um die Augen gemeint ist. Häufig wird auch ein beschleunigtes Krallenwachstum beobachtet. Die Krallen wachsen schneller, als sie abgelaufen werden können und werden leicht brüchig. Hinzu kommt, dass erkrankte Hunde ohnehin ruhiger werden und weniger laufen. Zudem sind Augenerkrankungen, Nasenbluten und geschwollene Lymphknoten erkennbare Symptome. Auch ein Nierenversagen ist nicht selten, da sowohl die verabreichten Medikamente, als auch die Leishmanien selber diese Organe angreifen. Sollte der Hund unangenehm aus dem Maul riechen, so kann man von einer Schädigung der Nieren ausgehen. Auch andere Organe wie die Leber oder der Darm können in Mitleidenschaft gezogen werden. Gelenk-, Muskel- und Nervenentzündungen sind weitere Beispiele möglicher Symptome. Ebenfalls kann es zur Anämie kommen.

Leishmaniosevorkommen in Deutschland

Der Tierarzt wird eine Vermehrung der Leishmanien in den weißen Blutkörperchen, sowie damit verbunden eine Blutarmut feststellen können. Es gibt beinahe ebenso viele Behandlungsmethoden und Medikamente wie es Erreger und Symptome gibt. Viele der verwendeten Medikamente haben mehr oder weniger fatale Nebenwirkungen wie Nierenversagen oder Magen-Darm-Probleme. Blutuntersuchungen auf Leishmaniose sind normalerweise indirekte Tests, da sich Leishmanien nur schwer im Blut nachweisen lassen. Im Blut wird daher nach Antikörpern gesucht, die das Tier nach einer gewissen Zeit gegen die Erreger gebildet hat. Nicht selten endet die Erkrankung trotz intensiver Therapie tödlich.

Den absoluten Schutz vor dieser Erkrankung kann man eigentlich nie garantieren. Weder die auf dem Markt befindlichen chemischen Protectorbänder, sonstige chemische Pflegepräparate, noch eine Leishmanioseimpfung sind ein Garant dafür, dass mein Hund nicht erkrankt. Bei den chemischen Präparaten stellt sich wie immer die Frage, ob der gebotene Schutz in einem angemessenem Verhältnis zu der Belastung der Gesundheit des Hundes steht.
Darüber hinaus würde durch eine Leishmanioseimpfung, an der schon seit längerer Zeit geforscht und getestet wird, die aber noch nicht offiziell im Einsatz ist, wie immer die übliche Impfproblematik aufgeworfen (deckt der jeweilige Impfstoff wirklich das Erregerspektrum ab? Impfschäden, Nebenwirkungen etc.). Ob man sich für den Weg mit Chemiekeule entscheidet oder nicht, muss jeder Hundebesitzer in Eigenverantwortung selbst entscheiden. Zudem sollte man bezüglich Heilungschancen nach unserer Ansicht auch einmal den Blick über den schulmedizinischen Zaun in den Garten der Alternativen, wie Homöopathie, Akupunktur etc., wagen, um vielleicht festzustellen, dass das Leben über den etablierten Part hinaus mehr Möglichkeiten bietet als es vielleicht anfangs erscheint.

Als vorbeugende Maßnahme sollte man seinen Hund nicht in gefährdete Gebiete mitnehmen und sich auch keinen Hund aus dem Mittelmeerraum zulegen. Will man auf beides, aus verständlichen Gründen, nicht verzichten, so sollten Vorsorgeregelungen getroffen werden, die ihren Hund vor Mückenstichen schützen. Hierfür gibt es Shampoos mit speziellen Wirkstoffen oder auch Sprays, die ein paar Stunden anhalten.
Bevor Sie eine Reise mit Ihrem Hund in die mediterranen Ländern unternehmen möchten, sollten Sie sich fragen, ob der Hund wirklich mit muss oder ob ein anderes Reiseziel vielleicht auch interessant ist.
Wenn Ihr Hund ein geschwächtes Immunsystem hat, sei es durch eine gerade überstandene akute Erkrankung oder eine chronische Erkrankung, sollten Sie den Hund nicht mitnehmen oder die Reise verschieben.
Grundsätzlich gilt: der beste natürliche Schutz vor Leishmaniose ist ein stabiles Immunsystem. Darum sollten Sie auch nicht eine Woche vor dem Urlaub entwurmen, impfen oder mit chemischen Pflegepräparaten behandeln. Führen Sie diese Aktionen, falls sie nötig sind, mindestens vier Wochen vor der Reise durch, damit das Immunsystem sich bereits wieder restabilisiert hat.
Versuchen Sie die Anreise so stressfrei wie möglich für den Hund (und sich selbst) zu gestalten. Auch übermässiger Stress schwächt das Immunsystem.
Am Urlaubsort sollten Sie bedenken, dass die Sandmücken eigentlich nur in der Dämmerung und nachts aktiv sind. Halten Sie Ihren Hund in dieser Zeit möglichst im Haus.