Babesiose
Babesia canis canis (auch als Piroplasmose oder Hunde-Malaria bekannt), welche die häufigste Erkrankung bei uns in Deutschland der Babesien-Unterarten ist, wird wie Borreliose durch Zecken übertragen. Sie kann aber auch durch Bluttransfusion oder durch Blut – Blut – Kontakt (Beißerei) übertragen werden. Bei einer Übertragung durch Zecken handelt es sich hier nicht um den gemeinen Holzbock, der am häufigsten auftritt, sondern der Übeltäter nennt sich Auwaldzecke (Dermacentor reticularis).
Die Saison der Auwaldzecke beginnt im Frühjahr, wenn die Temperaturen ansteigen, und die Zecke geht aktiv auf Beutesuche. Deshalb wird sie auch Laufzecke genannt. Man erkennt sie an dem hellen Rückenschild mit braunen Streifen und Tüpfelungen (Weibchen), oder an einer blaugrauen Zeichnung (Männchen) auf dem Schild, und sie ist größer als der gemeine Holzbock.
Galt die Babesiose noch bis vor wenigen Jahren als Reisekrankheit aus südlichen Ländern, ist sie heute auch im Süden Deutschlands weit verbreitet.
Wenn sich die Zecke an den Hund andockt, werden durch Reizung des Nervensystems die Sporozoiten aktiviert, welche in verschiedenen Organen ruhen und entwickeln sich zu Kineten. Sie gelangen dann in die Speicheldrüsen und somit mit dem Speichel in die Blutbahn des Hundes. Hier befallen sie sofort die roten Blutkörperchen und vermehren sich explosionsartig durch Teilung. Die Inkubationszeit beträgt ca. 5 – 7 Tage, selten auch bis 3 Wochen. Oft gelingt es aber auch dem Körper, sich selbst zu heilen. Abwehrmaßnahmen und Babesienbefall halten sich die Waage. Besonders gefährdet sind Hunde mit einem geschwächten Immunsystem.